Judoks
-Über Uns-


Eine kurze Geschichte der

Film- und Medienbildungs-Projekte von Kultur & Spielraum


Kultur & Spielraum e.V. führt die in den 1970er-Jahren von der Pädagogischen Aktion begonnene außerschulische Kinder- und Jugendkulturarbeit heute mit dem Schwerpunkt Kulturpädagogik fort.

Dies umfasst die Entwicklung und Organisation von Aktions- und Spielräumen zu unterschiedlichen Themen, die Erschließung neuer Lernorte und die Etablierung kinder- und jugendkultureller Öffentlichkeit, wie u.a. Mini-München und judoks.

Die Spielstadt Mini-München für Kinder und Jugendliche, erstmals inszeniert 1979 anlässlich des Internationalen Jahr des Kindes der UNO, ist Prototyp aller Spielstadtprojekte weltweit.

Wie in jeder Stadt gibt es in Mini-München auch ein Kino, das den Besuchern drei Wochen lang ein abwechslungsreiches Programm aus rund 100 Kurz- und Langfilmen bietet.

Daraus entwickelte sich auch die Idee zur Filmstadt für Kinder, die erstmals 1981 im Rahmen von „Vorfilm“ durchgeführt wurde, einer Veranstaltung des Kulturreferats der Landeshauptstadt, um ein alternatives Filmfestival zu etablieren.

Die erste Filmstadt (von insgesamt dreien) startete als komplexes Spielenvironment: ein kulturpädagogisches Konzept, das Film und Fernsehen in den Fokus nahm und zwar überwiegend durch aktionsbetonte, lustige, bewegungsintensive und kritische Auseinandersetzung mit dem Thema. In Ergänzung dazu zeigte das Kinderkino Olympiadorf ausgewählte Kinderfilme mit einem Filmgespräch mit dem jungen Publikum.

Das Projekt ordnete sich in die Reihe unterschiedlichster Versuche ein, der Überwältigung von Kindern und Jugendlichen durch den seit den 1970er-Jahren massiv zunehmenden Medienkonsum durch das Fernsehen einen aufklärerischen Impuls entgegenzusetzen.

Voraussetzung für die Durchführung eines solch differenzierten wie komplexen Projekts waren die unterschiedlichsten Medienaktionen in mehreren Stadtteilen: Die Filmstadt Aubing oder im Fideliopark, jeweils auf einer großen Wiese als offenes Angebot inszeniert, oder die über die Stadt verteilten Film-Clubs, die mit beständigen Kindergruppen eine intensive Filmarbeit ermöglichten.

Die nächsten Filmstädte fanden dann in der Alabama-Halle im Norden Münchens statt, bis diese abgerissen wurde.

 

Danach wurde die Filmstadt Teilbereich der Spielstadt Mini-München. In einem großen Fernsehstudio entsteht aus Berichterstattung, Umfragen, Talk-Shows, Live-Interviews und in einem Filmstudio eigens produzierten Unterhaltungsfilmen eine tägliche Abendsendung, die an verschiedenen Orten bzw. im Kino der Spielstadt zu sehen ist.

Mini-München, die Stadt der Kinder und Jugendlichen, ist nunmehr seit über 45 Jahren das größte Ferienangebot der Landeshauptstadt München und ein international viel beachtetes Modellprojekt kultureller Bildung.

Von 1998 bis 2007 entwickelte Kultur & Spielraum e.V. mit dem fast forward – Kinder Film(en) Festival in der Kinder- und Jugendkulturwerkstatt Pasinger Fabrik einen Wettbewerb für den „jüngsten deutschen Film“ mit einer Altersbeschränkung bis 15 Jahren.

Zu einer Zeit, als es noch kaum echte Kinderfilmfestivals gab, etablierte sich fast forward als bundesweites Forum für (vorwiegend) außerschulische Filmproduktionen, um insbesondere die Teenies selbst zum Filmemachen zu ermutigen.


Eine Kinderjury und eine Erwachsenenjury (Juroren waren u.a. die HFF-Professorin Michaela Krützen oder die spätere Filmfest München-Leiterin Diana Iljine) vergaben die „Goldenen Filmdosen“ und schickten die Gewinner:innen zu Partnerfestivals nach Hannover oder Los Angeles.

Die Programmreihe judoks – Dokumentarfilme für junges Publikum fokussiert seit 2006 ein Genre, das im Medien-Alltag von Kindern und Jugendlichen eher selten oder in Formaten wie Dokusoaps auftaucht.

judoks – das sind internationale, künstlerische Dokumentarfilme, die den Alltag von Kindern und Jugendlichen zeigen und ungewohnte Perspektiven eröffnen.

Begleitet von Filmworkshops wie den Filmchecker-Klassen oder Workshoptagen mit Dokfilmprofis lädt judoks Heranwachsende dazu ein, sich auf vielfältige Weise mit non-fiktionalen Filmen auseinanderzusetzen oder in der Jungen Jury bei der Filmauswahl mitzuwirken.

 

(von Gerd Grüneisl & Reinhard Kapfhammer,
Quelle: 40 Jahre Filmstadt München e.V.
© 2024 Filmstadt München e.V.)

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judoks-Team 2025:

Leon Galli, Felizitas Hoffmann, Lisa-Marie Meyer, Nora Moschüring, Benjamin Reer, Susanne Mi-Son Quester, Ekaterina Skerleva (künstlerisches und pädagogisches Team), Susanne Mi-Son Quester (Filmrecherche), Charlotte Müller (Moderation), Isa Micklitza (Trailer), Franziske Pätzold (Flyer), Michael Botz (Website), Yasmin Gerhard, Killari Klinger (Freiwillige), Benjamin Reer (Kino), Reinhard Kapfhammer (Projektleitung)